ZVA-Presseinformation: ZVA-Mitgliederversammlung in Potsdam

Veröffentlicht am 15. März 2018

ZVA/Magner
ZVA/Magner

Am 10. und 11. März kamen die Vertreter der augenoptischen Branche zur jährlichen Mitgliederversammlung des Zentralverbandes der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) zusammen. Neben den aktuellen Branchenzahlen und politischen Themen standen Fachvorträge sowie die Verleihung des Léon-Hauck-Preises auf dem Programm.

In seinem Bericht zur aktuellen Situation stellte ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod demzufolge die wirtschaftlichen Eckdaten der Branche vor. So wuchs der Gesamtbranchenumsatz in der Augenoptik im vergangenen Jahr um 2,8 Prozent auf 6,12 Mrd. Euro (inkl. MwSt.). Insgesamt gaben die stationären Betriebe 2017 knapp 12 Millionen Brillen ab. Dies entspricht einer Steigerung um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach wie vor ist das Hauptgeschäft der stationären Betriebe die Brillenoptik. Ihr Anteil am Gesamtbranchenumsatz stieg 2017 entsprechend auf knapp 83 Prozent.

Über Online- und Multichannel-Vertriebswege wurden 2017 etwa 830.000 Brillen verkauft, knapp acht Prozent mehr als 2016. Der Gesamtumsatz in diesem Segment hat mit einem Plus von etwa sechs Prozent gegenüber den Vorjahren beim Wachstum nochmals an Dynamik verloren. Mit letztlich 0,261 Mrd. Euro (inkl. MwSt.) entspricht dies einem Anteil von 4,3 Prozent am Gesamtbranchenumsatz.

HHVG: Erster Erfolg

Auch knapp ein Jahr nach Inkrafttreten des Heil- und Hilfsmittelversorgungsstärkungsgesetzes (HHVG) beschäftigten die Delegierten in Potsdam weiterhin die Regelungslücken und bürokratischen Hürden. Dazu gehören unter anderem die Mehrkostenregelung und die Verschärfung des Präqualifizierungsverfahrens. „Das HHVG hat uns mit voller Wucht getroffen – und das zur absoluten Unzeit, da bereits die neue EU-Datenschutzgrundverordnung, die ab dem 25. Mai in Kraft tritt, für mehr Bürokratie sorgen wird. Der Verband hat jedoch in den vergangenen Monaten gezeigt, dass er über ein gutes Abwehrsystem verfügt und dass die Zusammenarbeit hervorragend funktioniert. So können wir mit vereinten Kräften die vor uns liegenden Aufgaben angehen – und das sind wahrlich viele“, sagte ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod in Potsdam.

Fachliche Weiterbildung

An beiden Veranstaltungstagen fanden Fachvorträge statt.

Mario Zimmermann, Geschäftsführer bei b2planet und ehemaliger Geschäftsführer von Brille24, sprach über Stärken, Schwächen und Potenziale des Online-Handels von Korrektionsbrillen. Zimmermann betonte ferner die lokale Relevanz einer Online-Präsenz – sie sei ein Mittel, das vieles schneller, direkter und öffentlicher mache und dem stationären Augenoptiker große Chancen biete. Sobald der Kunde im Laden sei, müsse er allerdings einen spürbaren Mehrwert bekommen.

Oliver Kolbe von der Ernst Abbe Hochschule Jena sprach über das Management des trockenen Auges am Bildschirmarbeitsplatz.

Dr. Andreas Berke, Direktor der Höheren Fachschule für Augenoptik in Köln (HFAK), befasste sich mit der Frage, was Sehen eigentlich ist.

Sarah Goltz und Michael Mühlhaupt referierten über ihre Bachelorarbeit zum Thema visuelle Aufmerksamkeit im Straßenverkehr. So ergaben Messungen, dass eine alte Brille mit nicht mehr aktueller Korrektionswirkung die Reaktionszeit verlangsamt.

Dr. Mirjam Brautmeier (Zentralstelle für Weiterbildung im Handwerk) stellte schließlich die Meisterprüfungsaufgabendatenbank in der praktischen Anwendung vor.

Léon-Hauck-Preis geht an Georg Pawlowski

Georg Pawlowski würde für seine Verdienste um die augenoptische Ausbildung, der er sein ganzes Berufsleben gewidmet hat, mit demLéon-Hauck-Preis ausgezeichnet. Michael Hauck, Sohn des Preisgründers, sagte in seiner Laudatio: „Wenn ich jetzt all das aufzählen würde, was Georg Pawlowski in 40 Jahren für die Ausbildung in unserem Beruf geleistet hat, dann wäre das wohl eine langatmige Aufzählung (…). Er hat jedenfalls deutlich mehr gemacht, als nur seinen Job. Mit Sachverstand und Detailkenntnis, Beharrlichkeit und Geschick, unsere Tradition im Rücken und Visionen vor Augen. Er hat zwei Generationen von Augenoptikern mitgeprägt.“

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